Die Autorin Lisa Berg ist
seit ?er f?f Jahren selbst Mutter einer Pflegetochter.
Diese kam in ihre Familie,
nachdem ihr Pflegekind im Alter von vier Tagen durch das
zust?dige Jugendamt in Obhut genommen und f?fzehn
Monate lang in einer Bereitschaftspflegestelle betreut
wurde.
In diesem Buch beschreibt die
Autorin ihren entbehrungsreichen Weg, ihren Kampf um die
Akzeptanz als Mutter durch ihre Pflegetochter. Nach fast
f?f Jahren hat sie es geschafft, die Bindungsst?ung
ihres Kindes zu ihr zu besiegen und nun ganz die Mutter
ihres Kindes sein zu k?nen, trotz allem, was ihr Kind
an Sch?igungen, Traumatisierungen, Schmerzen und
?gsten in sich birgt.
Dabei durchlebte sie mit ihrer Familie
sehr intensiv die drei typischen psychosozialen Phasen
von Pflegekindern. Sie beschreibt ihr Gl?k w?rend der
?Sonnenscheinphase?, ihre Verzweiflung und Hilfesuche
w?rend der ?Terrorphase? und ihre Anstrengung und
Aufopferung w?rend der ?Heilungsphase? ihrer
Pflegetochter ausf?rlich und detailliert aus ihrer
Sicht als Pflegemutter.
Sie berichtet ?er ihren
Erkenntnisprozess, dass sie ein schwer traumatisiertes
Kind hat, ging mit ihm auf dem Weg seiner Heilung durch
H?en und Tiefen. Dabei gelangte sie in ihrer Erkenntnis
zu analytischen Einsichten von Ursache und Wirkung
dieser Traumatisierung. Die Autorin beschreibt sehr
anschaulich mit welchem Unverst?dnis sie gerade in
schwierigen ungew?nlichen Phasen aus ihrer Umwelt
konfrontiert wurde und sich dadurch oftmals im Stich
gelassen f?lte. Hilfe und Verst?dnis fand sie mit
ihrer Familie meist nur beim Jugendamt, der Therapeutin
und ?nlich betroffenen Pflegeeltern, doch nie in der
allgemeinen ?fentlichkeit.
?Mit meinem Buch m?hte ich eine
informative L?ke schlie?n. Ich m?hte von meiner
Motivation, meinen Gef?len, Sorgen und ?gsten
erz?len. Ebenso m?hte ich von meinen Erfahrungen,
Erlebnissen und Erkenntnissen berichten. Mein Wunsch ist
es, f? betroffene Pflegem?ter und -v?er eine
M?lichkeit zu schaffen sich wiederzuerkennen. Mein
Wunsch ist es, sich nicht mehr so allein zu f?len in
seiner Situation, sondern erkennen zu k?nen: Ich war in
einer ?nlichen Situation genauso verzweifelt, genauso
gl?klich oder genauso ?erlastet, wie ich mich auch
f?lte. Ich m?hte dem Leser Hilfe und Begleiter sein in
seiner Gef?lswelt, das Pflegekind betreffend
zurechtzukommen, zu bew?tigen und einordnen zu k?nen.?
Dieses Buch ist ein L?kenschluss, denn
es gibt im deutschsprachigen Raum keinerlei ausf?rliche
und sachlich fundierte Erfahrungsberichte ?er die
psychosozialen Phasen (Anpassung, ?ertragung und vor
allem Regression) bei Pflegekindern.
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